Felix Mitterer

Felix Mitterer wurde am 6. Februar 1948 in Achenkirchen (Tirol) geboren. Er ist Sohn der verwitweten Landarbeiterin Adelheid Marktsteiner und eines rumänischen Flüchtlings. Er wurde direkt nach seiner Geburt von einem befreundeten Landarbeiter Ehepaar felix-mitterer-in-jungen-jahrenadoptiert.

Er besuchte in Kitzbühel und Kirchberg die Schule, als er diese abgeschlossen hatte, ging er im Jahre 1962 an die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, die er aber nach vier Jahren frühzeitig abgebrochen hatte. Danach arbeitete er vier Jahre beim Innsbrucker Zollamt. 1970 konnte man seine ersten Beiträge im ORF sehen. Nach sieben Jahren machte er sich als freier Autor selbstständig. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher, Erzählungen, Mundarttexte und Kindergeschichten.1980 schafft er den großen Durchbruch.

In seinen Stücken setzt er sich hauptsächlich mit der Ausgrenzung auseinander, was bei vielen Lesern auf Unverständnis trifft und er somit viel Kritik wie auch Anerkennung bekommt. Mitterer schreibt hauptsächlich in Mundart und führt somit die Form des Volksstückes weiter. Ein paar seiner Werke wurden im ORF ausgestrahlt, wie zum Beispiel „Die Piefke-Saga“ (handelt um das Verhältnis zwischen Österreichern und Deutschen) oder „kein schöner Land“ (handelt um das Eindringen des Faschismus in die ländliche Gemeinschaft). Er hat auch viele der sehr bekannten österreichischen „Tatort“-Folgen geschrieben. Er schreibt die Theaterstücke aber nicht nur, sondern spielt, wie zum Beispiel in „Kein Platz für Idioten“, manchmal sogar selbst eine Hauptrolle.

felix-mitterer2Seine Stücke werden auch heute noch aufgeführt und finden immer wieder Anklang beim Publikum. Er hat in seinem Leben einige Erfolge gefeiert, Niederlagen erlitten und auch einige Auszeichnungen für seine Stücke bekommen. Er lebt seit 1995 mit seiner Familie in Castleyons (Irland), wo er auch weiterhin seiner Arbeit nachgeht.

Auszeichnungen

1987Peter-Rosegger-Preis

1991Adolf-Grimme-Preis und Romy für Die Piefke-Saga

2001Ernst-Toller-Preis

2003ORF-Hörspielpreis für Die Beichte

2004 – Prix Italia für das Hörspiel Die Beichte

Dramen

1977 – Kein Platz für Idioten (Uraufgeführt in Blaas im September 1977)

1982 – Stigma. Eine Passion. (Uraufführung 1982, ORF Aufzeichnung)

1986 – Die wilde Frau. (ORF Verfilmung)

1987 – Verlorene Heimat. (über das Schicksal der Zillertaler Inklinanten) (Uraufführung Zillertaler Volksschauspiele Stumm, ORF Aufzeichnung)

1987 – Kein schöner Land (Uraufführung Tiroler Landestheater Innsbruck, ORF Aufzeichnung)

1989 – Sibirien. (Uraufführung in Telfs, ORF Aufzeichnung und Verfilmung)

1991 – Ein Jedermann. (Uraufführung Theater in der Josefstadt Wien)

2008 – Der Patriot (Uraufführung im stadttheater Walfischgasse Wien)

Drehbücher

1981 – Der Narr von Wien. Aus dem Leben des Dichters Peter Altenberg.

1986 oder 1984 – Erdsegen. (nach dem gleichnamigen Roman von Peter Rosegger)

1988/1989 – Die verkaufte Heimat. (Teil 1 (Brennende Lieb‘) und Teil 2 (Leb‘ wohl, du mein Südtirol))

1991 – Die Piefke-Saga. Komödie einer vergeblichen Zuneigung – Realsatire

1993 – Die verkaufte Heimat. (Teil 3 (Die Feuernacht) und Teil 4 (Komplott)),

Kinderbücher

1977 – Superhenne Hanna (Kinderbuch)

1979 – Jakob und der Hund Patrick

2004 – Superhenne Hanna gibt nicht auf

2005 – Die Jagd nach dem hohen C; gemeinsam mit Anna Mitterer

2007 – Superküken Hanna (Bilderbuch)


Quellen:

http://images.google.at/imgres?imgurl=http://zenostanek.at/beichte/bilder/mitterer.jpg&imgrefurl=http://zenostanek.at/beichte/ensemble.html&usg=__24xSZ5-ZVzgVyVLgfsUodsBNT-Y=&h=198&w=140&sz=12&hl=de&start=72&um=1&tbnid=jge24QJcUP1rRM:&tbnh=104&tbnw=74&prev=/images%3Fq%3Dfelix%2Bmitterer%26start%3D54%26ndsp%3D18%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26channel%3Ds%26rls%3Dorg.mozilla:deofficial%26sa%3DN

http://www.sabor.at/asterix/mitterer3.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Mitterer

Hauptcharakterekein-platz-fur-idioten

Möllinger-Bäuerin: Hasst ihren Sohn Wastl über alles, weil dieser in ihren Augen ein Taugenichts ist. Ihr Mann hasst sie dafür, dass sie so einen „Krüppel“ zur Welt gebracht hat und dieser Hass wird auf Wastl projiziert. Sie behandelt ihn unmenschlich, sein Zimmer ist eine kalte Kellerstube, sie schlägt und beschimpft ihn ständig und behält ihre Meinung über ihn nicht für sich, sondern sagt ihm bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit, dass er das Schlimmste ist, was ihr passiert ist. Sie kümmert sich nicht um ihn und bemüht sich nicht einmal darum, dass er ordentlich sprechen und lesen lernt.

Sebastian Möllinger (Wastl): Ist der behinderte Sohn von der Möllinger-Bäuerin und lebt bei ihr am Bauernhof in einer kleinen, kalten Kellerstube. Er leidet sehr unter den ständigen Beschimpfungstiraden seiner Mutter. Er wird vom Plattl-Hans aufgenommen und von ihm aufgezogen, bei ihm fühlt er sich geborgen und lernt auch zu lesen, zu schreiben und ordentlicher zu sprechen. Die meisten haben Angst vor ihm, weil sie glauben, er sei ein Irrer und würde irgendwann einmal irgendwem etwas antun.  Er wird vom ganzen Dorf gemieden und alle wollen ihn in eine Heilanstalt schicken, was ihnen zum Schluss auch gelingt, da er angeblich einem kleinen Mädchen beim Baden zugesehen hatte und sie sexuell belästigt hätte.

Plattl-Hans(Alter): Er ist bei allen Dorfbewohnern sehr beliebt, aber ab dem Zeitpunkt, als er Wastl aufgenommen hatte, ist sein Ansehen stetig gefallen. Er hilft der Möllinger-Bäuerin etwas beim Arbeiten am Bauernhof. Er kann nach einiger Zeit nicht mehr mit ansehen, wie sie mit ihrem Sohn umgeht und bietet ihr an, ihn aufzunehmen. Er kümmert sich liebevoll um ihn, zeigt ihm die Gegend und bringt ihm einiges bei.

Lois (1.Gast): Er ist einer der wenigen im Dorf die kein großes Problem mit Wastl haben, er hat eher Mitleid mit ihm. Er sieht ein, dass Wastl sehr nett ist und keinem etwas antun würde, darum will er ihm und dem Plattl-Hans helfen, doch das missglückt ihm leider.

Adi (2. Gast): Ist einer derjenigen die, die  größten Probleme mit ihm haben. Wastl hat ihm zwar nie was angetan, doch er meint, dass er die Touristen verjagen würde und dass er gemeingefährlich ist. Außerdem will er ihn nicht in „seinem“ Gasthaus haben, weil er ihm nicht beim Essen zusehen könne.

Wirt (Bürgermeister): Hat grundsätzlich nichts gegen Wastl und den Alten, muss ihnen jedoch trotzdem sagen, dass sie nicht mehr in sein Lokal kommen dürfen, da sie ein „komisches Pärchen“ wären und die Touristen verjagen würden. Der Tourismus  und seine politische Karriere sind ihm viel wichtiger als das Wohl von Sebastian und Plattl-Hans.

Tagebucheintrag des Alten

Wie ich diese zwei alten Saufköpfe hasse! Die glauben wirklich sie seien was Besonderes. Glauben, sie haben was zu sagen. Denen werd‘ ich noch zeigen, wer da was zu sagen hat. Schicken mich und mein Mandl einfach heim und sagen, dass wir nimmer kommen dürfen. So eine Frechheit! Wir wären ein Fremdenverkehrsschreck. Pah, dass ich nicht lache! Wer da wohl der größere Fremdenverkehrsschreck ist, wir oder sie? Ich meine, einen Behinderten hat jeder schon einmal gesehen und das schreckt auch keinen mehr, aber die Zwei sind ja mehr als abschreckend. Die sind ja immer nur auf das Geld aus, glauben wirklich, sie bekommen etwas davon ab. Da werden sie sich aber täuschen, nichts werden sie  bekommen und dann werden sie wieder herkommen und mich um Entschuldigung bitten. Doch da mach ich nicht mehr mit. Der Wastl und ich werden uns jetzt einfach ein anderes Gasthaus suchen, wo wir auch erwünscht sind. Naja, die können mich jetzt vergessen. Die brauchen gar nicht glauben, dass sie jemals wieder zu mir kommen können, wenn sie etwas brauchen. Und der Bürgermeister, so ein egoistischer Politiker ist mir auch selten untergekommen. Normalerweise sollte er doch schauen, dass es den Bewohnern seines Dorfes gut geht und sich nicht immer nur um Tourismus und Vermarktung kümmern. Dabei vergrault er uns sowieso nur. Also den wähl‘ ich sicher nimmer. Aber das Beste ist immer noch, dass sie sagen, der Wastl würde wem was antun, der tut ja nicht einmal einer Fliege was zu leide geschweige denn einem Menschen.

Statement:

Könnten Sie sich vorstellen, eine(n) Behinderte(n) allein zu erziehen?

Nein. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass ich es schaffen würde, die ganze Verantwortung alleine zu tragen. Es ist ja nicht nur die Pflege und die damit verbundene Anstrengung, sondern es beansprucht auch viel Zeit und somit kann man auch nicht arbeiten gehen. Daraus   ergeben sich dann die nächsten Probleme, nämlich dass man nicht weiß, wie man die finanziellen Mittel für spezielle Medikamente bzw. Fachärzte aufbringen kann. Ich würde aber sagen, wenn es mein Kind ist, dann würde ich die Kraft dafür aufbringen. Es ist natürlich sehr positiv, dass sich in den letzten Jahren soviel auf diesem Gebiet geändert hat, nicht nur in der Medizin sondern auch in der Gesellschaft.


Quellen Bilder:

Felix Mitterer in jungen Jahren:

http://images.google.at/imgres?imgurl=http://zenostanek.at/beichte/bilder/mitterer.jpg&imgrefurl=http://zenostanek.at/beichte/ensemble.html&usg=__24xSZ5-ZVzgVyVLgfsUodsBNT-Y=&h=198&w=140&sz=12&hl=de&start=72&um=1&tbnid=jge24QJcUP1rRM:&tbnh=104&tbnw=74&prev=/images%3Fq%3Dfelix%2Bmitterer%26start%3D54%26ndsp%3D18%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26channel%3Ds%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26sa%3DN

Schwarz-weiß Bild:

http://www.ohrenschmaus.net/Bilder/felix_mitterer.jpg

Kein Platz für Idioten:

http://www.haymonverlag.at/picbuchtitel/164.jpg

Plattl-Hans und Wastl im Gasthaus:

http://www.theater-moosheim.at/web-data/Komponenten/Fotos/Theater/introfoto.jpg